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Wissenschaftler gehen davon aus, dass alle Säugetiere über unterschiedliche Blutgruppen verfügen. Zurzeit sind 13 verschiedene Blutgruppen des Hundes bekannt, die mit DEA (Dog Erythrocyte Antigen) und einer Nummer bezeichnet werden.

Die Blutgruppenbestimmung ist für die Veterinärmedizin - vor allem bei Bluttransfusionen - von besonderer Bedeutung. Unverträglichkeiten sind zwar bei Ersttransfusionen nicht zu erwarten, da die Vierbeiner nicht über erbliche Antikörper gegen fremde Blutgruppen verfügen. Allerdings können erworbene Antikörper durch bspw. Trächtigkeit oder vorherige Transfusionen zu Inkompatibilitätsreaktion wie Ruhelosigkeit, Speicheln, Erbrechen und Atemnot führen. Um diese möglicherweise lebensbedrohlichen Reaktionen auszuschließen, wird i.d.R. vor jeder Bluttransfusion eine Kreuzprobe durchgeführt, die zeigt, ob Spender- und Empfängerblut kompatibel sind. Hündisches Spenderblut wird meist bei Operationen benötigt, aber auch bei Blutarmut, Gerinnungsstörungen oder Eiweißmangel.

Die erste tierische Blutbank wurde 1997 in Berlin eingerichtet. Seitdem entstehen deutschlandweit immer mehr, denn die Nachfrage ist groß. Gesunde, ruhige und geimpfte Hunde zwischen zwei und acht Jahren mit mind. 20 kg Körpergewicht können drei bis vier Mal im Jahr Blut für ihre Artgenossen spenden. Durchschnittlich werden 10 ml Spenderblut pro Kilogramm Hund abgenommen, meist kommen dabei zwischen 300 und 500 ml Blut zusammen. Die Lebensretter werden im Gegenzug - je nach Einrichtung - mit einer kostenlosen Untersuchung, Futter und/oder Geld belohnt.

Übrigens spielt die Rasse des Spender- und Empfängerhundes keine Rolle. Bei identischer Blutgruppe kann ein Foxterrier einem Rottweiler helfen und umgekehrt.